Eichenprozessionsspinner
Der Eichenprozessionsspinner breitet sich auch im Landkreis Leer aus. Von den Raupen und ihren Nestern gehen Gefahren für die Gesundheit von Menschen aus. Bei der notwendigen Entfernung von Raupe und Nest ist Vorsicht geboten und sollte unbedingt durch fachgerechte Firmen durchgeführt werden.
Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter. Seine Raupen schlüpfen zwischen Mitte und Ende April überwiegend an Eichen und fressen nachts die Blätter der Bäume. Der Falter ist besonders in warm-trockenen Regionen Europas verbreitet. Wegen zunehmender Trockenheit und Hitze breitet sich der Eichenprozessionsspinner weiter nach Norden aus und wird inzwischen auch im Landkreis Leer gesichtet.
Sie haben einen befallenen Baum entdeckt? Bürger:innen können gesichtete Nester online melden
Sichtungen des Eichenprozessionsspinners im Kreisgebiet Leer können beim Gesundheitsamt in Leer gemeldet werden. Dies kann unkompliziert über ein Online-Meldeformular oder über die Hotline geschehen. Beide Optionen sind rund um die Uhr und an sieben Tagen die Woche zu erreichen:
Es besteht keine Meldepflicht – dennoch hilft es, wenn ein Befall gemeldet wird, ganz gleich, ob die Bäume auf privaten oder öffentlichen Grundstücken stehen. Nützlich ist für eine Einschätzung auch, wenn Fotos mitgeschickt werden. Denn es gibt zahlreiche Verwechslungsmöglichkeiten mit den Raupen anderer Arten, die für Mensch und Tier ungefährlich sind.
Gegenmaßnahmen / Entfernung von Nestern
Vorbeugende Maßnahmen können praktisch nicht ergriffen werden.
Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners sollte ausschließlich von Fachleuten vorgenommen werden. Vor dem eigenständigen Entfernen der Nester wird ausdrücklich gewarnt. Am besten erprobt sind die Absaugmethode mit einem Spezialgerät sowie das Verkleben mit einem Spezialschaum und anschließender thermischer Behandlung. Diese werden von geschulten Fachkräften durchgeführt, die dabei einen speziellen Atem- und Augenschutz sowie einen Spezialanzug tragen.
Für Bäume auf öffentlichem Grund und an öffentlichen Straßen sind die Kommunen zuständig. Privatleute sind für Bäume auf ihren Grundstücken selber verantwortlich, sollten sich aber Rat bei den Behörden holen und unbedingt eine Fachfirma hinzuziehen.
Nicht jedes Auftreten ist bekämpfungswürdig. In abgelegenen, wenig von Menschen frequentierten Arealen kann das Aufstellen von Warnhinweisen oder das Absperren ausreichen.
Auf den Einsatz von chemischen Bekämpfungsmitteln wird im Landkreis Leer verzichtet, weil damit keine zuverlässige Beseitigung möglich ist und gleichzeitig unnötige Gefahren und Schäden bei anderen Faltern, Insekten aber auch anderen Tieren sowie Menschen verursacht werden können.
Gefahr für Mensch & andere Tiere
Für Menschen und auch Tiere ist der Eichenprozessionsspinner gefährlich. Die Raupen haben giftige Haare mit Widerhaken. Diese können zu schweren allergischen Reaktionen und Entzündungen führen. Augen und Schleimhäute sind dabei besonders empfindlich. Die Gefahr geht nicht nur von den Raupen selbst aus, auch abgestoßene Härchen und die abgestreiften Häute an den Nestern können Reaktionen auslösen.
Mögliche Reaktionen nach Kontakt sind:
- Anhaltender Juckreiz
- Entzündliche Hautausschläge mit Rötungen
- Quaddeln und Bläschen
- Allergische Reaktionen
- Schüttelfrost und Schwindel
- Entzündungen der Augenbindehaut
- Reizungen im Rachen, Halsschmerzen und Husten
Bei Auftreten stärkerer Beschwerden sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Weitere Informationen beim Land Niedersachsen.
Befallene Gebiete sollten zur Sicherheit gemieden werden. Ist dieses nicht möglich, dann die Haut mit langer, möglichst dicht schließender Kleidung schützen - auch Nacken, Hals und Unterarme. Raupen und Nester nicht berühren und auch Haustiere davon fernhalten!