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Männer sind Mangelware

„Erzieher hinterlassen Spuren im Landkreis Leer“, so lautet der Titel einer Broschüre, die 2012 auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Leer, Jutta Fröse, zusammen mit der Volkshochschule Leer herausgebracht wurde. 

8 Erzieher kommen zu Wort

In der kostenlosen Broschüre kommen acht Erzieher aus dem Kreisgebiet zu Wort. Sie geben in Interviews Einblick in die Vielfalt ihrer Lebensentwürfe.

„Die Türen der Kindertagesstätten für Männer sind inzwischen weit geöffnet“, ist sich Fröse sicher. Grund: Männliche Erzieher seien eine große Bereicherung für die pädagogische Arbeit. Sie hätten andere Interessen und Sichtweisen, um Angebote für Kinder in Kitas zu erweitern. Zudem seien sie wichtig in der Elternarbeit, insbesondere als Ansprechpartner für die Väter.  

„Leider sind bei uns im Landkreis Leer zu wenig männliche Erzieher tätig“, so Fröse. Einer Umfrage zu Folge zählen rund 30 Erzieher zum Stammpersonal in den Kitas. Die Broschüre soll für das Thema sensibilisieren und dazu beitragen, den Männeranteil in Kindertagesstätten zu erhöhen.  

Warum gibt es so wenige männliche Erzieher?

Der spärliche Zulauf an männlichen Erziehern werde in erster Linie mit der geringen Entlohnung und sozialen Anerkennung des Berufsfeldes begründet. Der finanzielle Aspekt allein erkläre aber nicht den geringen Anteil an männlichen Erziehern, sagt Fröse und erläutert: „Es gibt etliche Berufe, in denen der Männeranteil wesentlich höher ist als im Erzieherberuf, obwohl das Gehaltsniveau dem der Erziehervergütung ähnelt oder sogar unterschreitet.“ Dies würden bundesweite Untersuchungen belegen.  

Einer der Hauptgründe für den geringen Männeranteil liege in einer traditionellen Geschlechterordnung begründet, die zu stereotypen Geschlechterbildern und einer entsprechenden Arbeitsteilung führe. Die frühkindliche Erziehung werde Frauen zugewiesen – ein „typischer“ Frauenberuf. Diese Gründe wirken als Barrieren und versperren Männern den Weg in den Erzieherberuf, so Fröse. 

„Erst die Vielfalt macht es doch“

Der Mangel an männlichen pädagogischen Fachkräften werde zwar überall bedauert, aber es werden zu wenige Maßnahmen ergriffen, um in der Ausbildung und Beschäftigung ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern herzustellen. „Jetzt gilt es, veraltete Rollenbilder in der Arbeitswelt abzubauen und mehr Männer und Jungen für bisher typisch weibliche Tätigkeitsfelder zu gewinnen“, fordert Jutta Fröse. „Männliche Erzieher machen nicht alles besser als Frauen, aber anders. Erst die Vielfalt macht es doch.“  

Die Broschüre ist über die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Leer zu beziehen.

Kontakt

Leitung Stabsstelle Gleichstellung / Gleichstellungsbeauftragte
Mühlenstraße 135
26789 Leer (Ostfriesland)
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Telefon: 0491 926 1950
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Dokumente

Broschüre Eltern im Job (PDF, 3.5 MB)