Klimaschutz
Der Klimawandel ist eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.
Erklärtes Ziel des Pariser Abkommens ist es, dem Klimawandel durch Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen entgegenzutreten. Die Erderwärmung soll dabei auf möglichst 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit begrenzt werden. Dafür ist innerhalb kürzester Zeit ein weitreichender Transformationsprozess notwendig, der nahezu alle Bereiche unserer Wirtschaft und Gesellschaft umfasst.
Neben dem Pariser Klimaabkommen sind das Bundes-Klimaschutzgesetz und das Niedersächsische Klimagesetz als richtungsweisend anzusehen. Zu den klimapolitischen Zielen des Landes Niedersachsens zählen die Reduktion von 65 Prozent der Treibhausgase bis 2030 (gegenüber dem Niveau von 1990) sowie die Treibhausgasneutralität bis 2045, wobei der Energiebedarf dabei bilanziell komplett durch erneuerbare Energien gedeckt werden soll. Als Richtlinie zur Umsetzung dieser Ziele fungiert die Niedersächsische Klimaschutzstrategie 2021.
Um im Klimaschutz und in der Klimaanpassung erfolgreich zu sein, bedarf es zielgerichtetes Handeln auch auf der Ebene des Landkreises Leer. Als kommunale Querschnittsaufgabe berührt das Klimaschutzmanagement verschiedene Themengebiete, vom Ausbau regenerativer Energien über die Stärkung nachhaltiger Mobilitätssysteme hin zu Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz von Gebäuden.
In der jüngsten Novelle des Niedersächsischen Gesetzes zur Förderung des Klimaschutzes und zur Minderung der Folgen des Klimawandels vom 28. Juni 2022 wurde beschlossen, dass jeder Landkreis bis zum 31. Dezember 2025 ein Klimaschutzkonzept für die eigene Verwaltung zu erstellen, zu beschließen und entsprechend fortzuschreiben hat. Damit ergeben sich für das Kreisgebiet neue ambitionierte Handlungsfelder, deren Herausforderungen sich der Landkreis stellt.
Klimaschutznetzwerk Ostfriesland
Das Klimaschutznetzwerk Ostfriesland
Starke Vernetzung fördert Klimaschutz in der Region
Grundsätzliches Ziel des Netzwerkes ist es, den kommunalen Klimaschutz über die Kreis- Stadt- und Gemeindegrenzen hinaus zu etablieren. So sollen deutliche Mehrwerte im Bereich Klimaschutz erreicht werden. Im Vordergrund stehen daher gemeinsam organisierte Formate, Best-Practice-Beispiele und eine effiziente Arbeitsaufteilung.
Durch die Kooperation innerhalb des Netzwerks besteht eine größere Reichweite und effizientere Nutzung von Ressourcen. Menschen in der Region können nicht nur besser erreicht werden, sondern es existiert eine größere Vielfalt von Angeboten zu verschiedenen Themen. Gleichzeitig profitieren die teilnehmenden Partner von einer wertvollen Wissens- und Erfahrungsaustauschplattform, die bei der Bewältigung der komplexen Herausforderungen im Bereich Klimaschutz unterstützt. Zweck ist zudem eine enge Zusammenarbeit, um innovative Ideen zu fördern, bewährte Verfahren zu teilen und die besten Praktiken in die Tat umzusetzen. Das Klimaschutznetzwerk Ostfriesland bietet Raum für Kreativität, Zusammenarbeit und den besten Einsatz der individuellen Kompetenzen seiner Mitglieder.
Bereits 2021 ins Leben gerufen, besteht das Netzwerk bereits seit über zwei Jahren und ist kontinuierlich gewachsen. Partner sind sowohl alle Landkreise und kreisfreien Städte auf der ostfriesischen Halbinsel, zahlreiche kreisangehörige Städte und Gemeinden sowie die Kirchen oder die Nordseebad Spiekeroog GmbH. Seitdem wurden erfolgreich regelmäßige Treffen etabliert. Diese Treffen dienen als Plattform für den kontinuierlichen Austausch und die strategische Planung, um die gemeinsamen Klimaschutzziele bestmöglich zu verwirklichen. Durch die Kooperation innerhalb des Netzwerks besteht eine größere Reichweite und effizientere Nutzung von Ressourcen. Menschen in der Region können nicht nur besser erreicht werden, sondern es existiert eine größere Vielfalt von Angeboten zu verschiedenen Themen. Gleichzeitig profitieren die teilnehmenden Kommunen von einer wertvollen Wissens- und Erfahrungsaustauschplattform, die bei der Bewältigung der komplexen Herausforderungen im Bereich Klimaschutz unterstützt. Zweck ist zudem eine enge Zusammenarbeit, um innovative Ideen zu fördern, bewährte Verfahren zu teilen und die besten Praktiken in die Tat umzusetzen.
Neben der Beratung und Unterstützung innerhalb des Netzwerkes ist ein weiterer wertvoller Beitrag die Organisation von gemeinsamen Netzwerkveranstaltungen. Diese sollen sowohl der Verwaltung als auch den Bürgerinnen und Bürgern in Ostfriesland zugutekommen. Mit verschiedenen thematischen Inhalten werden die drängendsten Klimaschutzfragen gestellt und Lösungen gemeinsam erarbeitet, die eine nachhaltige Zukunft in Ostfriesland ermöglichen.
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FAQs zum Thema Photovoltaik
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10 Schritte zur eigenen Solaranlage
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Energie-Effizienz-Experten finden
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Energieberatungen der Verbraucherzentrale
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Klimaschutz für Hauseigentümer:innen
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Fördermittel finden
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Der CO2-Rechner
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Wärmepumpen-Check
Aktuelle Projekte
Balkonkraftwerke
Erklärtes Ziel des Pariser Abkommens ist es dem Klimawandel durch Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen entgegenzutreten. Dafür ist innerhalb kürzester Zeit ein weitreichender Transformationsprozess auf allen Ebenen notwendig, der auch die Umstellung der Energiegewinnung auf erneuerbare Ressourcen miteinschließt. Photovoltaik-Anlagen besitzen ein großes Potential zur Energiebereitstellung, welches auch von Privathaushalten genutzt werden kann. Über die Installation von Balkonkraftwerken kann die dezentrale Erzeugung von erneuerbarem Strom auch im Landkreis Leer gefördert werden.
Um dieses Ziel zu unterstützen hat der Landkreis im Sommer 2023 eine „Richtlinie über die Förderung von sogenannten Balkonkraftwerken im Landkreis Leer“ erarbeitet und umgesetzt. Insgesamt wurden 60.000 € an Haushaltsmitteln bereitgestellt. Pro Haushalt wurden ein nicht rückzahlbarer Zuschuss in Höhe von 150,00 € gewährt.
Die Förderrichtlinie ist inzwischen ausgelaufen. Eine Antragstellung ist nicht mehr möglich.
Weiterführende Informationen zu Balkonkraftwerken sind über die Verbraucherzentrale abrufbar.
Elektromobilität
Elektromobilität und damit einhergehend auch das Bereitstellen entsprechender Ladeinfrastruktur werden seitens des Landkreises als zentrale Elemente der nachhaltigen Mobilitätswende behandelt. 2013 wurden erste Ladepunkte auf dem Parkplatz des Landkreises installiert. Mittlerweile besteht der Fuhrpark der Kreisverwaltung mehrheitlich aus Fahrzeugen mit nachhaltigen Antriebsformen (17 Elektro-Autos und zehn Hybrid-Autos bei insgesamt 48 Dienstfahrzeugen). An der Bergmannstraße stehen zudem vier öffentlich zugängliche Stellplätze mit Ladeeinrichtungen zur Verfügung.
2018 wurde ein erstes Förderprojekt zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden umgesetzt. Nach derzeitigem Stand befinden sich im Landkreis Leer 104 Ladepunkte an 52 Standorten in Betrieb. Mithilfe der interaktiven Karte können Sie die genauen Positionen der Ladesäulen anzeigen lassen.
Aktuell ist zudem ein Ladeinfrastrukturkonzept für den Landkreis Leer in Planung, welches gemeinsam mit der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) und den kreisangehörigen Kommunen erarbeitet wird.
Radverkehrskonzept
Der Landkreis Leer hat gemeinsam mit dem Planungsbüro Planersocietät und in enger Abstimmung mit den kreisangehörigen Kommunen ein Radverkehrskonzept erstellt. Über eine Online-Beteiligung (29.08.2022 bis 09.10.2022) haben Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen und Anregungen einfließen lassen. Im Mittelpunkt des Konzeptes steht die Alltagsmobilität, beispielsweise Strecken zur Arbeit, zur Ausbildung oder zum Einkaufen. Ziel ist es alltägliche Fahrten mit dem PKW auf das Fahrrad zu verlagern. Dies soll erreicht werden, indem die Radwegeverbindungen zwischen Städten und Gemeinden gestärkt sowie die Kombination verschiedener Verkehrsmittel erleichtert wird. Dieses Konzept stellt die Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Radverkehrs im Landkreis Leer dar.
Solarkataster
Erneuerbare Energien nutzen
Die Gewinnung von Strom und Wärme durch Solarenergie spielt eine zentrale Rolle bei der Umstellung der Energieerzeugung auf Erneuerbare. Mithilfe des Solarkatasters des Landkreises Leer können nun Bürger:innen unter solar-lkleer.ipsyscon.de ermitteln, ob und wie gut sich das eigene Dach für eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage eignet. Der Online-Rechner zeigt, wie viel Strom bzw. Wärme mithilfe einer Solaranlage erzeugt werden könnte und liefert ergänzend Informationen zur Wirtschaftlichkeit der Anlage.
Über die Schnellberechnungsfunktion kann ein erster Überblick zur solaren Leistung gewonnen werden. Mithilfe der „detaillierten Berechnung“ lassen sich die Ergebnisse dann präziser auf das individuelle Nutzungsverhalten abstimmen.
Neben der installierbaren Leistung und dem potentiellen Stromertrag visualisiert das Solarkataster des Landkreises Leer außerdem die mögliche CO2-Einsparung, welche durch die Installation einer Solaranlage erzielt werden kann.
STADTRADELN
Vom 4. bis 24. Mai 2025 nimmt der Landkreis Leer erneut an der Aktion STADTRADELN des Klimabündnisses teil. Ganz Ostfriesland radelt auch 2025 wieder gemeinsam - das heißt in den Landkreisen Leer, Wittmund, Aurich und der kreisfreien Stadt Emden wird im gleichen Zeitraum geradelt und Kilometer gesammelt.
Im Fokus der 21-tägigen Aktion steht der Spaß am Fahrradfahren. Doch es geht auch darum, möglichst viele Menschen für das Umsteigen auf das Fahrrad im Alltag zu begeistern und dadurch einen Beitrag zu einer alternativen Mobilität und zum Klimaschutz zu leisten. Egal, ob man bereits jeden Tag fährt oder bisher eher selten mit dem Rad unterwegs ist. Jeder Kilometer zählt!
Das Radelmeter für den Landkreis Leer!
Sonder-Wettbewerb für Schulen und Kindergärten
Wie bereits im vergangenen Jahr möchte der Landkreis einen kleinen Sonder-Wettbewerb für die Kindertagesstätten, Kindergärten und Schulen ausloben und stellt dafür insgesamt 3.000 Euro an Geldpreisen für die „fahrradaktivste Gemeinschaft“ bereit. Gestaffelt werden die Preise in den Kategorien „fahrradaktivste Schule“ und „fahrradaktivste/r Kindertagesstätte/Kindergarten“: jeweils 750 € für den 1. Platz, 500 € für den 2. und 250 € für den 3. Platz.
Die Gewinngelder sollen von den ausgezeichneten Schulen und Kindergärten für Investitionen oder Aktionen genutzt werden, welche einen Nutzen für Klimaschutz, Umwelt und/oder nachhaltige Mobilität haben. Gern können Sie sich hierzu auch an unser Mobilitätsmanagement wenden.
Wichtig: Die Bedingungen für den Sonder-Wettbewerb haben sich noch einmal geändert. Diese wurden nun an die Bedingungen des Wettbewerbs der Stadt Leer angepasst und sind damit kreisweit einheitlich. Um kleinere Schulen oder Kindergärten nicht zu benachteiligen und allen Teilnehmer:innen eine faire Chance zu ermöglichen, werden zur Gewinnermittlung die jeweils gefahrenen Gesamtkilometer geteilt durch die Gesamtanzahl der Schüler:innen an der Schule (beziehungsweise die Gesamtanzahl der Kinder im Kindergarten) herangezogen.
Beispiel für die Berechnung
Eine Schule beziehungsweise ein Kindergarten erradelt 20.000 Kilometer (egal wie viele Radfahrende dazu benötigt wurden). Diese Kilometerzahl wird durch die Gesamtanzahl der Schüler:innen an dieser Schule geteilt. Bei 1.000 Schüler:innen sieht das folgendermaßen aus: 20.000 geteilt durch 1.000 = 20 Kilometer/Schüler:in. Hat die Schule 25.000 Kilometer gefahren, hat aber auch 2.000 Schüler:innen, so sieht die Rechnung wie folgt aus: 25.000 geteilt durch 2.000 = 12,5 Kilometer/Schüler:in. In diesem Fall ist der Gewinner unter den Schulen die Schule mit den gefahrenen 20.000 Kilometern.
Wir bitten Sie daher, uns bis zum 25.04.2025 die Anzahl der in Ihrer Einrichtung für den STADTRADELN-Zeitraum angemeldeten Schüler:innen beziehungsweise Kindergartenkinder unter Nennung des Teamnamens und der Einrichtung über das Kontaktformular mitzuteilen.
Bitte beachten Sie: Einrichtungen, von denen uns bis zu diesem Datum keine Rückmeldung vorliegt, können in der Auswertung leider nicht berücksichtigt werden.
Stromspar-Check
Hohe Energiepreise sind eine Last für viele Haushalte. Oftmals kann jedoch bereits mit einfachen Maßnahmen Geld gespart werden. Das Projekt "Stromspar-Check in Ihrer Nähe" in Trägerschaft des Arbeitskreises Schule GmbH (AKSR) setzt landkreisweit kostenfreie, individuelle Beratungen zum Strom- und Wassersparen sowie zum energiesparenden Heizen und Lüften um. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Haushalten mit geringem Einkommen. Mit diesem Ansatz können sowohl Energieverbräuche reduziert als auch die soziale Gerechtigkeit gefördert werden. Der Landkreis Leer unterstützt das Projekt finanziell seit April 2022 mit 15.000 € jährlich.
Zwischen April 2022 und Februar 2023 konnten bereits 131 Haushaltsbesuche abgeschlossen werden. Die durchschnittlichen Einsparungen im ersten Jahr nach Durchführung des Stromspar-Checks belaufen sich auf 181 € je Haushalt. In der Gesamtbilanz über die Lebensdauer der umgesetzten Sparmaßnahmen ergeben sich für die Haushalte durchschnittliche Einsparungen in Höhe von 1.367 €.
Hilfreiche Tipps zum Energiesparen für Zuhause hat der Stromspar-Check in einer Informationsbroschüre zusammengefasst.