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Optimierte Erfassung und Verwertung von Deponiegas der Deponie Breinermoor im Landkreis Leer

Laufzeit

01.12.2020 bis 30.06.2023

Beteiligte Partner

  • Eisenlohr Energie- & Umwelttechnik GmbH, Untere Beutau 25, 73728 Esslingen (Ingenieurleistungen u. a. zur Ausführungsplanung, Ausschreibung und Bauüberwachung)
  • Graalmann GmbH, Bahnhofstraße 8, 26810 Westoverledingen (Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination)
  • Göbel Energie- und Umwelttechnik Anlagenbau GmbH, Emil-Dittmer-Straße 4, 24539 Neumünster (Bau der Schwachgasanlage, Anpassungen Kondensatabscheider und Gassammelstationen)
  • Bohlen & Doyen Bau GmbH, Hauptstraße 248, 26639 Wiesmoor (Rohrleitungsbau/Erweiterung der Nahwärmeversorgung)

Förderkennzeichen

03K14791; seit 01.01.2022: 67K14791

Projektziel

Der Erfassungsgrad des Deponiegases der Deponie Breinermoor soll in Relation zu einem Referenzszenario gesteigert werden. Das soll durch bauliche Anpassungen an Teilen der Gaserfassung und die Errichtung einer Schwachgasfackel mit Wärmeauskopplung erfolgen. Zudem sind Änderungen im Deponiegasbetrieb vorgesehen.

Projektinhalte

In der Nachsorgephase der Deponie Breinermoor bildet sich nach wie vor Deponiegas. Das Deponiegas enthält die klimarelevanten Bestandteile Methan und Kohlendioxid, die weiterhin nach dem Stand der Technik zu besorgen sind. Seit etwa 15 Jahren nehmen die Gasmengen und -qualitäten ab. Deshalb wurde im März 2020 der bis dahin noch verbliebene Deponiegasmotor stillgelegt. Zudem war zu erwarten, dass der Betrieb der zunächst noch verbliebenden Hochtemperaturfackel bald technisch nicht mehr möglich gewesen wäre. Allein aus dieser Entwicklung heraus waren technische Anpassungen am Deponiegassystem erforderlich. Durch eine Potenzialanalyse aus dem April 2020 ließ sich zudem belegen, dass unter bestimmten baulichen und betrieblichen Voraussetzungen eine Steigerung des Gaserfassungsgrades möglich ist. Das war zugleich ein Kriterium für die Förderfähigkeit des Vorhabens im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Für die vorgesehenen Investitionen datierte der Fördermittelbescheid vom 20.10.2020. Eine Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) lag seit Anfang Juni 2021 vor.

Folgende Maßnahmen wurden von 2022 bis Anfang 2023 umgesetzt:

  • Bauliche Anpassungen im Bereich der Gassammelstationen und Kondensatabscheider, z. B. Verkleinerung von Rohrleitungsdurchmessern
  • Rückbau der bestehenden Gasverdichterstation und Hochtemperaturfackel
  • Installation eines neuen Gasverdichters und einer Schwachgasfackel mit einem behandelbaren Mindestmethangehalt von 6 Vol. % und Teilstromwärmeauskopplung
  • Rohrleitungsbau zur Erweiterung des Nahwärmenetzes im Entsorgungszentrum Breinermoor
  • Anpassung des Entgasungsbetriebes an die Möglichkeiten der geänderten technischen Ausrüstung hin zur Steigerung der Gaserfassungsmengen (Permanentbetrieb, Gaserfassungsgrad von mind. 60 % ist möglich, im Messzeitraum, s. u., wurden 68,4 % nachgewiesen)


Einsparung von Treibhausgasemissionen

Für den Betriebs-/Messzeitraum von November 2022 bis Juni 2023 gilt:

  1. Durch den Betrieb der Schwachgasanlage mit einer Feuerungsleistung bis zu 600 kW wurden deponieseitige Methanemissionen in die Atmosphäre von ca. 272.000 m³ vermieden.
  2. Die Wärmeauskopplung der Schwachgasanlage von heißem Abgas auf den Primär(wasser)heizkreislauf hat einen Wirkungsgrad von 76 % mit einer Leistung bis max. 250 kW. Durch die Wärmenutzung in auch zusätzlich angeschlossenen Gebäuden/Hallen konnten rund 44.000 m³ Erdgas eingespart werden.

Projektträger

Zukunft-Umwelt-Gesellschaft gGmbH (ZUG)

Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

 
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