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Eigenkompostierung

Wenn Sie selbst im Garten kompostieren, verwerten Sie Abfälle am Entstehungsort. Grünabfälle, die Sie selbst kompostieren, entlasten die Transport- und Entsorgungskapazitäten. Sie leisten mit der Eigenkompostierung einen aktiven Beitrag zum Schutz unserer Umwelt.

Was ist Kompost?

Kompost ...

  • ... von dunkler Farbe, erdigem Geruch und lockerer Struktur.
  • ... ist die Nahrungsgrundlage für nützliche Bodenlebewesen, wie Regenwürmer, Bakterien und Pilze.
  • ... dient den Pflanzen als Langzeitnährstofflieferant
  • ... saugt das 2- bis 3-fache des eigenen Gewichts in Wasser auf und sorgt für einen gleichbleibenden Feuchtigkeitsgehalt Ihres Bodens
  • ... ist pH-neutral und wirkt so der Bodenversauerung entgegen
  • ... verbessert die Bodenqualität Ihres Gartens

Wenn Sie selbst im Garten kompostieren, vermeiden Sie Abfälle am Entstehungsort. Grünabfälle, die Sie selbst kompostieren, entlasten die Transport- und Entsorgungskapazitäten.

Sie leisten mit der Eigenkompostierung einen aktiven Beitrag zum Schutz unserer Umwelt.

Was kann kompostiert werden?

Je vielseitiger die Zusammensetzung des Rohmaterials ist, um so wertvoller ist der daraus entstehende Kompost. Auch die Nährstoffzusammensetzung ist harmonischer.

Geeignete Abfälle für die Kompostierung aus Garten, Haushalt, Küche

Strauch- und Heckenschnitt

Vor dem Aufbringen zerkleinert, ist Strauch- und Heckenschnitt ein wertvoller Bestandteil des Kompostes, da er für eine ausreichende Belüftung sorgt. Bei größeren Mengen Grasschnitt empfiehlt sich eine Vermengung mit diesem Bestandteil. Fäulnisbildung und Geruchsbelästigung werden so vermieden.

Blumen, Laub

Blumen und Laub gehören zu den wichtigsten Bestandteilen des Kompostes, jedoch verrotten Eichen-, Birken-, Pappel- und Kastanienlaub nur langsam. In diesen Fällen hilft die Zerkleinerung des Laubes im Häcksler. Eine gute Vermengung mit anderen Materialien ist hier ebenfalls angebracht.

Grasschnitt

Bei der Verwendung von Grasschnitt ist Sorgfalt geboten. Zu dicke Grasschichten verkleben und neigen bei Luftabschluss zur Fäulnisbildung und Geruchsbelästigung. Grasschnitt sollten Sie daher nur mit anderen Materialien (z.B. Laub, Heckenschnitt) vermischt aufbringen.

Ungekochte Obst- und Gemüsereste

Ungekochte Obst- und Gemüsereste lassen sich unbedenklich kompostieren. Lediglich Schalen von Südfrüchten sollten Sie nur in kleinen Mengen verwenden, da sie aufgrund der Oberflächenbehandlung schadstoffbelastet sind.

Kaffee- und Teesatz mit Filterpapier 

Ungeeignete Abfälle für die Eigenkompostierung

  • Fisch
  • Fleisch (roh oder gekocht)
  • Tierische Abfälle (z.B. Wildabfälle)
  • Knochen
  • Speisereste nach der Zubereitung, wie z.B. Nudeln, Suppen, Saucen, Brot können zwar kompostiert werden, locken aber Ungeziefer an. Bei ihrer Zersetzung kommt es leicht zu Geruchsbelästigung. Entsorgen Sie diese Materialien im Restabfallsack
  • Glas
  • Metall
  • Kunststoffe
  • Zeitschriften
  • Windeln
  • Staubsaugerbeutel
  • Kleintierstreu
  • Asche
  • Plastiktüten gehören keinesfalls auf den Kompost

Komposthaufen oder Kompostbehälter

In kleinen Gärten wird aus Platzmangel meist kein Komposthaufen errichtet werden können. Hier bietet sich die Kompostierung in Silos an.

Kompostsilos

KompostsiloSelbst kompostierens müssen mit seitlichen Löchern oder Schlitzen über den gesamten Umfang versehen sein, damit die Luft ungehindert zirkulieren kann.
Die Kompostierung in Silos gestaltet sich nach den gleichen Regeln wie beim Komposthaufen.

Schnellkomposter oder Thermokomposter

Diese Rottgefäße können bei Befüllung mit einer optimalen Mischung ebenso zum Erfolg führen. Ihre Vorteile liegen in der besseren Feuchtigkeitsführung und Wärmeisolierung.
 
Hohe Temperaturen und der Feuchtigkeitsgehalt können über einen längeren Zeitraum gleichmäßig gehalten werden, da sie auf dem Boden geschlossen sind. Aufgrund der im Handel vielfältig angebotenen Modelle empfiehlt sich weiterführende Literatur oder Sie lassen sich im Fachhandel beraten.

Regeln für einen guten Kompost

Der Rottevorgang in Ihrem Komposthaufen ist ein komplexer biologischer Prozess, an dem unzählige Bodentiere, Bakterien und Pilze beteiligt sind. Es ist deshalb notwendig, dass diese Lebewesen optimale Lebensbedingungen herstellen.

Deshalb sollten Sie folgende Regeln beachten.

Schichtweiser Aufbau des Komposthaufens

  • Grobes Material (z.B. Reisig, Stroh) als luftdurchlässige Verbindungsschicht zum Erdboden
  • Organische Abfälle aus Küche und Garten
    • Gras nur mit Grobmaterial vermischt einstreuen (Fäulnisgefahr!)
    • für große Mengen den Grünabfall-Sack benutzen
  • Abgesiebte Grobteile aus fertigem Kompost tragen zur Beschleunigung des Verrottungsprozesses bei
  • Mantel aus Laub, Stroh oder Erde (etwa 20 cm) als Schutz gegen Austrocknung

10 Regeln, die Sie beachten sollten

  1. Einen Komposthaufen nicht auf eine feste Unterlage aus Stein, Beton oder ähnlichem aufsetzen. Er benötigt wegen der Regenwürmer den Kontakt zum Erdreich
  2. Ein halbschattiger Platz in einer Ecke des Gartens ist der ideale Standort für Ihren Komposthaufen. Hinweis: Beachten Sie bei der Auswahl des Standortes, dass Ihr Nachbar nicht durch auftretende Gerüche belästigt wird
  3. Nach allen Seiten offene, luftdurchlässige Kompostsilos verwenden. Der Rottevorgang wird dadurch beschleunigt
  4. Das zu kompostierende Material nicht in eine Grube legen, weil der Luftmangel zu Fäulnis und Geruch führt
  5. Grobes Material etwa 20 cm hoch als unterste Schicht aufbringen. Die feineren Materialien, wie Laub usw. schichtweise oder vermischt auflegen. Grasschnitt wegen Fäulnisgefahr nur dünn einstreuen.
  6. Zwiebelschalen, Schnittlauchreste, Kaffee- und Teesatz sind ideales "Regenwurmfutter". Flachs und Holunder fördern den Regenwurmbesatz
  7. Kleinlebewesen benötigen Feuchtigkeit; deshalb vollkommene Trockenheit vermeiden
  8. Den Komposthaufen nicht zu nass halten, denn dadurch entsteht Luftmangel und wichtige Bodenlebewesen wie der Regenwurm, sterben ab
  9. Den fertig aufgeschichteten Komposthaufen mit Erde, Schilfmatten, Laub oder Stroh abdecken, um die Wärmeentwicklung zu fördern und Stickstoffverluste zu vermeiden
  10. Gesiebte Grobteile eines ausgereiften Komposts eigenen sich hervorragend als Kompoststarter

Tipp: Ein Umsetzen des Komposthaufens ist nicht unbedingt notwendig, trägt aber zur Beschleunigung der Reife bei. 

Kompostanwendung

Gemüse

Bei starken Nährstoffzehrern

z.B. Tomaten, Kohl, Rote Beete, Spargel, Broccoli, Rhabarber, Frühkartoffeln: zur Pflanzzeit 5 - 6 Liter je Quadratmeter

Bei mittelstarken Nährstoffzehrern

z.B. Gurken, Möhren, Spinat, Porree, Kohlrabi, Kartoffeln, Grünkohl, Sellerie, Chinakohl: zur Pflanzzeit 3 - 5 Liter je Quadratmeter

Bei schwachen Nährstoffzehrern

z.B. Feldsalat, Radieschen, Bohnen, Kopfsalat, Zwiebeln, Petersilie, Gewürze, Heilpflanzen: zur Pflanzzeit 2 - 3 Liter je Quadratmeter

Sport- und Zierrasen

während der Wachstumszeit 2 - 3 Liter je Quadratmeter fein ausstreuen bei Neurasenanlage leicht einarbeiten.

Beeren- und Ziersträucher

während der Wachstumszeit mit 2 - 4 Liter je Quadratmeter oberflächig abdecken.

Gartenneuanlage

10 - 20 Liter je Quadratmeter einmalig in die oberen 10 cm einarbeiten.

Obst- und Ziersträucher

während der Wachstumszeit etwa 4 - 5 Liter je Quadratmeter rund um den Stamm aufbringen.

Neuanpflanzung von Bäumen, Sträuchern und Stauden

in das möglichst große Pflanzloch 1 Teil Kompost und 4 Teile Gartenerde geben und gut durchmischen.

Blumen-, Topf- und Kübelpflanzen

1 Teil Kompost mit 4 Teilen Gartenerde und anderen Zuschlagstoffen mischen.

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