Klimaschutz
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – und wir alle können Teil der Lösung sein. Der Landkreis Leer engagiert sich gemeinsam mit Bürgern, Unternehmen und Kommunen für eine nachhaltige Zukunft.
Ziel ist es, globale und nationale Klimaschutzziele vor Ort umzusetzen – durch die Reduktion von Treibhausgasen, den Ausbau erneuerbarer Energien und die Anpassung an den Klimawandel. So wird wird der Strombedarf des Landkreises Leer für alle landkreiseigenen Gebäude zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt.
Bis Ende 2025 entsteht ein Klimaschutzkonzept, das als Leitfaden zur Treibhausgasneutralität dient – zunächst mit Fokus auf die Kreisverwaltung, wie es das NKlimaG vorsieht. Der Landkreis folgt damit den Zielen des Pariser Abkommens, dem Bundes-Klimaschutzgesetz und dem Niedersächsischen Klimagesetz.
Informieren Sie sich hier über Projekte und Mitmachmöglichkeiten – und gestalten Sie mit uns eine klimafreundliche Zukunft!
Maßnahmen und Projekte
Aktion Grüne Hausnummer
Der Landkreis Leer beteiligt sich in diesem Jahr an der Aktion "Grüne Hausnummer" – und ruft alle Hauseigentümerinnen und -eigentümer auf, sich jetzt zu bewerben!
Mit der "Grünen Hausnummer" werden Menschen ausgezeichnet, die beim Sanieren oder Bauen ihrer Wohngebäude besonders auf Energieeffizienz und Klimaschutz geachtet haben. Die Auszeichnung wird gemeinsam mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen verliehen.
Laut Umweltbundesamt sind rund 75 Prozent der Gebäude in Deutschland vor 1978 errichtet worden und somit bevor es die erste Wärmeschutzverordnung gab. Gleichzeitig kann eine Sanierung in Kombination mit dem Einsatz erneuerbarer Energien den Primärenergieverbrauch um bis zu 80 Prozent reduzieren. Damit bergen besonders Bestandswohnungen ein riesiges Potential für den Klimaschutz und ihre Sanierung ist unumgänglich für das Erreichen unserer Klimaschutzziele.
Wer kann sich bewerben?
Alle, die in den vergangenen Jahren energetisch vorbildlich saniert haben – sei es durch eine gute Wärmedämmung, moderne Heiztechnik, den Einsatz erneuerbarer Energien oder andere innovative Lösungen – oder ein besonders energieeffizientes Wohnhaus gebaut haben.
Um die Auszeichnung zu erhalten, müssen Hausbesitzer bestimmte Kriterien erfüllen:
Sanierung:
- Ein Bestandsgebäude erreicht den Stand eines ab Oktober 2009 gültigen Kfw-Effizienzhausniveaus oder
- Bei einer Sanierung durch Einzelmaßnahmen sind mindestens drei Maßnahmen einer Liste der KEAN umgesetzt, mindestens zwei davon an der Gebäudehülle
Neubau:
- Die Energieeffizienz entspricht mindestens dem Niveau des Kfw-Effizienzhausniveau 40 oder dem Passivhausstandard
- Die Wohnfläche darf 47 Quadratmeter pro Person nicht überschreiten
Warum mitmachen?
- Öffentliche Anerkennung für Ihr Engagement im Klimaschutz
- Sichtbare Auszeichnung mit der "Grünen Hausnummer" für Ihr Haus
- Beitrag zu einem zukunftsfähigen Landkreis
So geht’s:
Bewerbungen sind ab sofort und bis zum 11.08.2025 möglich. Alle Informationen zur Teilnahme, die Bewerbungsunterlagen sowie Fristen finden Sie online unter Grüne Hausnummer im Landkreis Leer - Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen oder Sie melden sich direkt beim Landkreis:
klimastabil: Evenburgpark
Der Schlosspark der Evenburg gewinnt auch für den Klima- und Hitzeschutz an Bedeutung. Für Maßnahmen, die helfen, den Evenburgpark zu schützen und zu erhalten, gibt es vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit rund 1,25 Millionen Euro. Zusammen mit einem Eigenanteil kann der Landkreis in den kommenden vier Jahren rund 1,4 Millionen Euro investieren.
Elektromobilität
Elektromobilität und damit einhergehend auch das Bereitstellen entsprechender Ladeinfrastruktur werden seitens des Landkreises als zentrale Elemente der nachhaltigen Mobilitätswende behandelt. 2013 wurden erste Ladepunkte auf dem Parkplatz des Landkreises installiert. Mittlerweile besteht der Fuhrpark der Kreisverwaltung mehrheitlich aus Fahrzeugen mit nachhaltigen Antriebsformen (17 Elektro-Autos und zehn Hybrid-Autos bei insgesamt 48 Dienstfahrzeugen). An der Bergmannstraße stehen zudem vier öffentlich zugängliche Stellplätze mit Ladeeinrichtungen zur Verfügung.
2018 wurde ein erstes Förderprojekt zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden umgesetzt. Nach derzeitigem Stand befinden sich im Landkreis Leer 104 Ladepunkte an 52 Standorten in Betrieb. Mithilfe der interaktiven Karte können Sie die genauen Positionen der Ladesäulen anzeigen lassen.
Aktuell ist zudem ein Ladeinfrastrukturkonzept für den Landkreis Leer in Planung, welches gemeinsam mit der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) und den kreisangehörigen Kommunen erarbeitet wird.
Radverkehrskonzept
Der Landkreis Leer hat gemeinsam mit dem Planungsbüro Planersocietät und in enger Abstimmung mit den kreisangehörigen Kommunen ein Radverkehrskonzept erstellt. Über eine Online-Beteiligung (29.08.2022 bis 09.10.2022) haben Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen und Anregungen einfließen lassen. Im Mittelpunkt des Konzeptes steht die Alltagsmobilität, beispielsweise Strecken zur Arbeit, zur Ausbildung oder zum Einkaufen. Ziel ist es alltägliche Fahrten mit dem PKW auf das Fahrrad zu verlagern. Dies soll erreicht werden, indem die Radwegeverbindungen zwischen Städten und Gemeinden gestärkt sowie die Kombination verschiedener Verkehrsmittel erleichtert wird. Dieses Konzept stellt die Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Radverkehrs im Landkreis Leer dar.
Solarkataster
Erneuerbare Energien nutzen
Die Gewinnung von Strom und Wärme durch Solarenergie spielt eine zentrale Rolle bei der Umstellung der Energieerzeugung auf Erneuerbare. Mithilfe des Solarkatasters des Landkreises Leer können nun Bürger:innen unter solar-lkleer.ipsyscon.de ermitteln, ob und wie gut sich das eigene Dach für eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage eignet. Der Online-Rechner zeigt, wie viel Strom bzw. Wärme mithilfe einer Solaranlage erzeugt werden könnte und liefert ergänzend Informationen zur Wirtschaftlichkeit der Anlage.
Über die Schnellberechnungsfunktion kann ein erster Überblick zur solaren Leistung gewonnen werden. Mithilfe der „detaillierten Berechnung“ lassen sich die Ergebnisse dann präziser auf das individuelle Nutzungsverhalten abstimmen.
Neben der installierbaren Leistung und dem potentiellen Stromertrag visualisiert das Solarkataster des Landkreises Leer außerdem die mögliche CO2-Einsparung, welche durch die Installation einer Solaranlage erzielt werden kann.
STADTRADELN
Geradelt? Noch schnell Daten nachtragen! Bis einschließlich 31. Mai 2025 ist Zeit dafür.
Vom 4. bis 24. Mai 2025 hat der Landkreis Leer erneut an der Aktion STADTRADELN des Klimabündnisses teilgenommen. Ganz Ostfriesland radelte auch 2025 wieder gemeinsam - das heißt in den Landkreisen Leer, Wittmund, Aurich und der kreisfreien Stadt Emden wird im gleichen Zeitraum geradelt und Kilometer gesammelt.
Im Fokus der 21-tägigen Aktion stand der Spaß am Fahrradfahren. Doch es ging auch darum, möglichst viele Menschen für das Umsteigen auf das Fahrrad im Alltag zu begeistern und dadurch einen Beitrag zu einer alternativen Mobilität und zum Klimaschutz zu leisten. Egal, ob man bereits jeden Tag gefahren ist oder bisher eher selten mit dem Rad unterwegs war. Jeder Kilometer zählte!
Das Radelmeter für den Landkreis Leer!
Sonder-Wettbewerb für Schulen und Kindergärten
Wie bereits im vergangenen Jahr hat der Landkreis einen kleinen Sonder-Wettbewerb für die Kindertagesstätten, Kindergärten und Schulen ausgelobt und stellt dafür insgesamt 3.000 Euro an Geldpreisen für die „fahrradaktivste Gemeinschaft“ bereit. Gestaffelt werden die Preise in den Kategorien „fahrradaktivste Schule“ und „fahrradaktivste/r Kindertagesstätte/Kindergarten“: jeweils 750 € für den 1. Platz, 500 € für den 2. und 250 € für den 3. Platz.
Die Gewinngelder sollen von den ausgezeichneten Schulen und Kindergärten für Investitionen oder Aktionen genutzt werden, welche einen Nutzen für Klimaschutz, Umwelt und/oder nachhaltige Mobilität haben. Gern können Sie sich hierzu auch an unser Mobilitätsmanagement wenden.
Wichtig: Die Bedingungen für den Sonder-Wettbewerb haben sich noch einmal geändert. Diese wurden nun an die Bedingungen des Wettbewerbs der Stadt Leer angepasst und sind damit kreisweit einheitlich. Um kleinere Schulen oder Kindergärten nicht zu benachteiligen und allen Teilnehmer:innen eine faire Chance zu ermöglichen, werden zur Gewinnermittlung die jeweils gefahrenen Gesamtkilometer geteilt durch die Gesamtanzahl der Schüler:innen an der Schule (beziehungsweise die Gesamtanzahl der Kinder im Kindergarten) herangezogen.
Beispiel für die Berechnung
Eine Schule beziehungsweise ein Kindergarten erradelt 20.000 Kilometer (egal wie viele Radfahrende dazu benötigt wurden). Diese Kilometerzahl wird durch die Gesamtanzahl der Schüler:innen an dieser Schule geteilt. Bei 1.000 Schüler:innen sieht das folgendermaßen aus: 20.000 geteilt durch 1.000 = 20 Kilometer/Schüler:in. Hat die Schule 25.000 Kilometer gefahren, hat aber auch 2.000 Schüler:innen, so sieht die Rechnung wie folgt aus: 25.000 geteilt durch 2.000 = 12,5 Kilometer/Schüler:in. In diesem Fall ist der Gewinner unter den Schulen die Schule mit den gefahrenen 20.000 Kilometern.
Wir bitten Sie daher, uns bis zum 25.04.2025 die Anzahl der in Ihrer Einrichtung für den STADTRADELN-Zeitraum angemeldeten Schüler:innen beziehungsweise Kindergartenkinder unter Nennung des Teamnamens und der Einrichtung über das Kontaktformular mitzuteilen.
Bitte beachten Sie: Einrichtungen, von denen uns bis zu diesem Datum keine Rückmeldung vorliegt, können in der Auswertung leider nicht berücksichtigt werden.
Stromspar-Check
Hohe Energiepreise sind eine Last für viele Haushalte. Oftmals kann jedoch bereits mit einfachen Maßnahmen Geld gespart werden. Das Projekt "Stromspar-Check in Ihrer Nähe" in Trägerschaft des Arbeitskreises Schule GmbH (AKSR) setzt landkreisweit kostenfreie, individuelle Beratungen zum Strom- und Wassersparen sowie zum energiesparenden Heizen und Lüften um. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Haushalten mit geringem Einkommen. Mit diesem Ansatz können sowohl Energieverbräuche reduziert als auch die soziale Gerechtigkeit gefördert werden. Der Landkreis Leer unterstützt das Projekt finanziell seit April 2022 mit 15.000 € jährlich.
Zwischen April 2022 und Februar 2023 konnten bereits 131 Haushaltsbesuche abgeschlossen werden. Die durchschnittlichen Einsparungen im ersten Jahr nach Durchführung des Stromspar-Checks belaufen sich auf 181 € je Haushalt. In der Gesamtbilanz über die Lebensdauer der umgesetzten Sparmaßnahmen ergeben sich für die Haushalte durchschnittliche Einsparungen in Höhe von 1.367 €.
Hilfreiche Tipps zum Energiesparen für Zuhause hat der Stromspar-Check in einer Informationsbroschüre zusammengefasst.
Netzwerke
Klimaschutz muss auf vielen Ebenen stattfinden. Daher sind wir engagiert dabei, dass wir uns auf verschiedenen Ebenen vernetzen, um gebündelt die Interessen des Klimaschutzes zu vertreten und voranzubringen.
Der Landkreis arbeitet eng mit seinen kreisangehörigen Städten und Gemeinden zusammen, um den Klimaschutz auf lokaler Ebene voranzutreiben. Ein zentrales Element dieser Kooperation ist das Netzwerk aus dem Klimaschutz-, Klimaanpassungs- und Mobilitätsmanagement. In regelmäßigen Treffen tauschen sie sich über Projekte, Fördermöglichkeiten und bewährte Maßnahmen aus. Durch gemeinsame Strategien, koordinierte Maßnahmen und den gegenseitigen Wissenstransfer entsteht eine starke Allianz für eine nachhaltige Entwicklung.
Das Klimaschutznetzwerk Ost-Friesland stärkt den kommunalen Klimaschutz über Kreis-, Stadt- und Gemeindegrenzen hinweg. Durch enge Zusammenarbeit, den Austausch bewährter Praktiken und eine effiziente Arbeitsaufteilung werden Ressourcen optimal genutzt und innovative Lösungen gefördert. Seit seiner Gründung im Jahr 2021 ist das Netzwerk stetig gewachsen und vereint Landkreise, kreisfreie Städte, Gemeinden sowie weitere regionale Akteure. Regelmäßige Treffen dienen dem Wissenstransfer und der strategischen Planung gemeinsamer Klimaschutzmaßnahmen. Zudem bietet das Netzwerk Veranstaltungen für Verwaltung und Bürger, um drängende Klimaschutzfragen zu diskutieren und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
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